Friday, October 19, 2007

Gespäche aus Australien

Hallo miteinander,
so, nun folgen ein paar interessante Interviews aus Victoria/Australien, die ich in den letzten Wochen gefuehrt habe. Wie bereits erwaehnt, bin ich von der landschaftlichen Vielfalt der vielen australischen Nationalparks sehr begeistert. Die Parks bestehen meist seit Jahrzehnten und sind nach meinen Einschaetzungen bei der Bevoelkerung sehr willkommen und akzeptiert. Die Menschen, die ich getroffen haben, erzaehlten stolz von "ihren" Parks und deren wunderbaren Naturschaetzen.

Wir fahren die Great Alpine Road entlang, das ist eine ca. 100 km lange Panoramastrasse durch die viktorianischen Alpen, und machen in Bright am Bufallo Nationalpark halt (http://www.parkweb.vic.gov.au/1park_display.cfm?park=151). Der Park besteht seit 1898! und beheimatet eine einzigartige subalpinen Pflanzen- und Tierwelt, die mit den immer wiederkehrenden Buschfeuern zu (ueber)leben gelernt hat / die Natur scheint die Feuer gerade zu zu brauchen. Ein Anliegen der Ranger ist es, die BesucherInnen auf die enorme Regenerationsfaehigkeit der Fauna und Flora nach Waldbraenden aufmerksam zu machen.

Ich unterhalte mich mit dem Ranger Mick Kiinan. Er erzaehlt mir, dass seiner Meinung nach die Winter kuerzer werden, dann jedoch enorm viel Schnee faellt. Die Sommer seien in den letzten Jahren sehr heiss, in den Jahren 2003 und 2006 gab es jeweils Jahrhundertwaldbraende. Er bemerke noch keine Aenderungen bei Flora und Fauna. Seiner Meinung nach seien die gefuehrten Wanderungen nach den Waldbraenden enorm wichtig, um den Besuchern zu zeigen, wie die Natur mit solchen Ereignissen umgeht.

Wir fahren weiter an die Kueste nach Lakes Entrance, hier muenden einige Fluesse und Seen direkt ins Meer.
Scott leitet hier ein YHA. Er erzaehlt, dass es im Juni und Juli diesen Jahres einige Ueberschwemmungen gegeben habe. Daher gaebe es jetzt, im September und Oktober, ungewoehnlich viele Muecken. Das sei fuer ihn sehr aussergewoehnlich.

Unsere Reise geht weiter in den Tarra Bulga Nationalpark (http://www.parkweb.vic.gov.au/1park_display.cfm?park=194) . Das Gebiet liegt in einem kleinen Tal, das von einem enorm feuchten (Mikro)Klima beherrscht wird und einen cold/temperatured Regenwald beheimatet. Margrate leitet hier mit ihrem Mann einen kleinen Campingplatz und meint, sie haette keine Aenderungen in der Natur in den letzten Jahren bemerkt. Die Sommer seien jedoch waermer und es gaebe weniger Regen. Sie ist jedoch davon ueberzeugt, dass bald ein sehr deutlicher und bemerkbarer Klimawandel kommen wird. Sie erzaehlt von dem nahen Atomkraftwerk und aeussert ihre Bedenken. Man sollte ihrer Meinung nach diese Kraftwerke eher durch Windkraftparks ersetzen.

Weiter geht es in die Grampians. Der Park liegt ca. 3 Stunden westlich von Melbourne. Die lokale Bevoelkerung besteht teilweise aus verschiedenen Aborigines/Staemmen. Auch hier haben die Buschfeuer der letzten Jahre viele Wanderwege zersteuert. Doch ich lerne im Besucherzentrum, dass durch die Feuer die Landschaft "gesaeubert" wird und dies durchaus positive Auswirkungen hat. In den Grampians werde ich mit Naturkraeften konfrontiert, die ich aus Europa nicht kenne. Eine Gailwarnung (starker Sturm) kann mich zuerst nicht davon abhalten, eine kleine Wanderung zu unternehmen. Als mich die enormen Windboehen fast von der Strasse wehen, kehre ich ins Eco/Hostel in Halls Gap (http://www.tourism.sa.gov.au/tourism/plan/cs_Grampians_YHA.pdf) zurueck. Das Niedrigenergiehaus wurde vor 5 Jahren gebaut und wird zum Teil mit eigenem Solarstrom betrieben und wurde u. a. mit dem "Tourism for Tomorrow Award" ausgezeichnet.

Viele Gruesse soweit,
Katharina

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